Nachhaltigkeit im Tourismus: Tipps und Umsetzung
Nachhaltigkeit im Tourismus: Tipps und Umsetzung
Das Konzept des nachhaltigen Tourismus gewinnt in der Hotelbranche immer mehr an Bedeutung. Hoteliers müssen verstehen, dass nachhaltige Praktiken weitreichende Auswirkungen haben und es heutzutage essenziell ist, das eigene Geschäftsmodell so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Denn auch Touristen legen beim Reisen vermehrt Wert auf ökologische Aspekte und sind dementsprechend bereit, dafür mehr zu bezahlen.
Wir wollen Ihnen in diesem Artikel erklären, was man unter Nachhaltigkeit im Tourismus eigentlich genau versteht, welche Arten es gibt und wie Sie Ihr Hotel mit unseren 15 Tipps nachhaltiger gestalten können.
Was versteht man unter Nachhaltigkeit im Tourismus?
Bei diesem Konzept geht es um verantwortungsvolles Reisen bei gleichzeitiger Minimierung der Umweltauswirkungen. Im Vordergrund stehen daher achtsame Praktiken, wie die Reduzierung von Abfall und Kohlenstoffemissionen, wodurch die natürlichen Ressourcen für künftige Generationen geschont bzw. erhalten werden.
Aber auch die Verantwortung und der Respekt gegenüber Kulturen, Bräuchen und Traditionen, bei dem lokale Unternehmen unterstützt und das Vermeiden von Aktivitäten, die sich negativ auf die Umwelt auswirken, sind oft die Tragpfeiler eines nachhaltigen Tourismuskonzepts.
So werden nicht nur die Bedürfnisse der Touristen, sondern auch die der lokalen Gemeinschaften und Unternehmen berücksichtigt und auch in erster Linie die der Natur.
Möglichkeiten für nachhaltigen Tourismus bestehen dabei z. B. in der Verwendung von lokalen Lebensmitteln, Wohnen in umweltfreundlichen Unterkünften, Fortbewegung durch nachhaltige Transportmethoden und in der Vermeidung von umweltschädigenden Aktivitäten.
Was sind die Ziele des nachhaltigen Tourismus?
Nachhaltigkeit im Tourismus verfolgt gleich mehrere Ziele, primär jedoch:
- die Reduzierung der Tourismusauswirkungen auf die Umwelt und lokale Gemeinschaften
- die optimale Nutzung von natürlichen Ressourcen
- die Erhaltung der Natur zu gewährleisten
- übermäßigen Verbrauch (Strom, Wasser, Abfälle etc.) zu vermeiden
- Traditionen und kulturelles Erbe zu respektieren, zu schützen und zu erhalten
- durch Bildung und Verhaltensänderungen aufzuklären
- wirtschaftliche und soziale Vorteile für lokale Gemeinschaften zu realisieren
Das Dreieck der Nachhaltigkeit im Tourismus
Nachhaltiger Tourismus lässt sich in drei Hauptkomponenten untergliedern:
- Ökologische Nachhaltigkeit (Ökotourismus)
Die ökologische Nachhaltigkeit konzentriert sich auf den Schutz und die Erhaltung von natürlichen Ressourcen, wie Wasser, Luft, Boden, Landschaften, Tierwelt, Energie sowie auf die Verringerung der allgemeinen Umweltverschmutzung.
- Soziale Nachhaltigkeit (Gemeindetourismus)
Bei der sozialen Nachhaltigkeit geht es um Respekt vor Tradition und der lokalen Kultur. Aber auch die Förderung fairer Arbeitsbedingungen für Beschäftigte sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen in der Gemeinde spielen eine wichtige Rolle. Dabei behält die Gemeinde die Kontrolle über den lokalen Tourismus und kann Entscheidungen sowie eigene Beschränkungen selbstständig bestimmen.
- Wirtschaftliche Nachhaltigkeit
Bei der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit geht es darum, die Gewinne zu maximieren und parallel anfallende Kosten zu minimieren, um langfristig eine wirtschaftliche Stabilität der Unternehmen in der Branche und der lokalen Gemeinden zu gewährleisten.
Verschiedene Modelle des nachhaltigen Tourismus
Der Begriff des nachhaltigen Tourismus umfasst aber auch zusätzliche Unterkategorien:
Ländlicher Tourismus
Ländlicher Tourismus wird auch häufig mit „grünem Tourismus“ verknüpft und ist eine Form des Reisens in ländliche Gebiete. Von Wanderungen über Campingausflüge bis hin zu landwirtschaftlichen Aktivitäten können Touristen abseits des Massentourismus neue einzigartige Eindrücke erfahren und aufregende Abenteuer im Grünen erleben. Die natürlichen Merkmale wie Wälder, Berge, Gewässer oder Felder stehen bei dieser Art des Tourismus im Vordergrund.
Sanfter Tourismus
Sanfter Tourismus setzt dagegen auf lokale Erfahrungen, Bildung und die Vermeidung touristischer Hotspots. Hotels, die nach den Kriterien des sanften Tourismus arbeiten, räumen dabei längeren Aufenthalten für Reisende einen Vorrang ein, ermöglichen mehr Arbeitsplätze für Einheimische und vermeiden eine Überfüllung.
Slow Travel
Slow Travel ist ein beliebtes Reisemodell, wobei der Fokus auf einer verlangsamten und vertieften Reiseerfahrung liegt. Das „langsame Reisen“ zielt also darauf ab, dass sich Reisende ausreichend Zeit für Kultur, Geschichte, Besonderheiten der Region nehmen und jedes Reiseziel auch wirklich genießen können, anstatt in kürzester Zeit so viele Reiseeindrücke und Sehenswürdigkeiten wie möglich zu erleben.
Besonders beliebte Slow-Travel-Aktivitäten sind z. B. Wandern, Kanufahren oder Radfahren, und natürlich aus längere Aufenthalte am Zielort.
15 Tipps für Hoteliers: Ihr Beitrag zur Nachhaltigkeit im Tourismus
Das ganze Hotel renovieren und neu ausstatten, nur um nachhaltiger zu sein? Das können Sie natürlich. Müssen Sie aber nicht. Denn wie so oft sind es vor allem kleine Veränderungen, die in ihrer Summe Großes bewirken. Sie wissen gar nicht, wo Sie anfangen sollen? Dann dienen Ihnen unsere 15 Tipps sicher als Inspiration:
- Setzen Sie auf erneuerbare Energiequellen (Solar-/Windenergie) bei Ihrem Stromanbieter.
- Lassen Sie wassersparende Armaturen und Toiletten einbauen.
- Greifen Sie auf nachhaltige Praktiken mit Recyclingmaterialien zurück.
- Beziehen Sie lokale Lebensmittel von Landwirten in Ihrer Region.
- Verwenden Sie wiederverwendbares Geschirr, Besteck sowie Becher in den Zimmern und im Restaurant.
- Machen Sie Ihre Gäste auf öffentliche Verkehrsmittel aufmerksam und bieten Sie Bahn- und Busanreisenden beispielsweise zusätzliche Rabatte oder Boni.
- Richten Sie einen (kostenlosen) Fahrrad- oder Scooter-Verleih für Gäste ein.
- Verwenden Sie zur Reinigung im Hotel und auf den Zimmern ausschließlich umweltfreundliche Reinigungsmittel.
- Setzen Sie auf nachhaltige Materialien beim Mobiliar bzw. bei der Inneneinrichtung Ihrer Zimmer.
- Reduzieren Sie die Nutzung von Plastikflaschen und stellen Sie auf wiederverwendbare Glasflaschen um.
- Unterstützen Sie lokale und nachhaltige Anbieter für Naturerlebnisse, Aktivitäten und Touren in Ihrer Region und gehen Sie Partnerschaften ein.
- Lassen Sie intelligente Duscharmaturen einbauen, die das Wasser automatisch stoppen.
- Installieren Sie Thermostate mit Anwesenheitssensoren (Stichwort Smart Hotel) für Heizung und Klima in Ihren Zimmern.
- Richten Sie eine Wasserflaschen-Füllstation in der Lobby mit wiederverwendbaren Glasflaschen (gerne auch gegen Pfand) ein. Hier bietet es sich sogar an, diese mit Ihrem Logo zu versehen.
- Bieten Sie Ihren Gästen die Möglichkeit, die Zimmerreinigung (vor allem den täglichen Handtuchwechsel) digital oder an der Rezeption abzubestellen.
Unser Fazit:
Das Gastgewerbe spielt eine tragende Rolle, wenn es darum geht, eine nachhaltigere Welt durch verantwortungsbewusste Reisepraktiken zu schaffen. Und als Hotelier profitieren Sie dabei gleich mehrfach! Denn meist gehen ressourcenschonende Leistungen und Angebote mit Kosteneinsparungen, der Erschließung einer neuen, immer größer werdenden Zielgruppe sowie einem gestärkten Hotel Branding einher. Wenn Sie also verstanden haben, welchen Stellenwert Nachhaltigkeit im Tourismus wirklich einnimmt und welches Alleinstellungsmerkmal sich Ihr Hotel damit sichern kann, können Sie langfristig dafür sorgen, dass Ihr Betrieb so nachhaltig wie möglich funktioniert, ohne dabei Abstriche bei der Servicequalität oder der Kundenzufriedenheit zu machen. Ganz im Gegenteil! Wir von TourSol können Sie dabei kompetent und mit Leidenschaft beraten. Starten Sie also zeitnah und leisten Sie Ihren eigenen Beitrag zu einem dauerhaften ökologischen Wandel – nicht nur für Ihr eigenes Hotel, sondern auch für künftige Generationen!